Gildenname: Wilde Horde
Gildenkürzel: WH
Gildenleiter: Kaioh Ther
Gildenleiter Stellv.: Vadim Lestat
Gründungsmitglieder: Kaioh Ther, Vadim Lestat, Aila Ther, Corban Tyr, Deimos Ther, Lecktor Tyr, Luxx Ther, Morgoth Ther, Rasin Troja, Tarisa Ther, Thiago Ther, Vinyarion Ther
Gilden Gesinnung: Shael
Gildenbeschreibung:
Nach einer langdurchzechten Nacht, die Kaioh damit verbrachte gemeinsam mit einer Zunft von trinkfesten Zwergen die gesamten Bierbestände einer der Tavernen Goldmonds zu leeren, machte er sich auf die Suche nach einer ordentlichen Rauferei. Gefrustet über den ausgegangenen Alkohol warf er den letzten Krug mit voller Wucht dem Schankwirt an den Kopf und verließ genervt die Gaststätte. Die schwere eiserne Türe der Schenke öffnend, stellt er mit zusammengekniffenen Augen schnell fest, dass der nächsten Tag bereits einige Stunden wieder angebrochen sein musste. Davon wenig irritiert machte er sich auf den Weg Richtung Marktplatz um dort die eine oder andere Pöbelei zu beginnen. Es dauerte nicht lang, da traf er auf einen Händler mit allerlei Gegenständen der Skraugs aus dem Norden Steinbergens. Ohne große Vorankündigung begann er den Händler aufzufordern ihm seine Waren zu übergeben, da er ihm ansonsten die Augäpfel aus seinem Schädel quetschen würde.
„Aber werter Herr, wir leben in friedlichen Zeiten. Diese Güter wurden mir im Tausch von den Mondfängern überlassen. Ein handelsfrohes Volk, welches im Einklang neben uns existiert. Kriege und Gewalt sind schon lange nicht mehr nötig. Wir sollten…“
Den Satz nicht mehr vollenden könnend wurde der kümmerliche Handelsmann mit einem Leberhacken niedergestreckt. Keuchend in den Knien hockend wird er anschließend wüst beschimpft und bespuckt.
Angewidert von den Friedensbekundungen bricht Kaioh auf um sein Pferd zu finden zur Reise gen Heimat. Auf dem Weg vernimmt er fröhliche Musik, welche durch die Gassen hallt. Selbst Hund und Katze, eigentliche natürliche Feinde, tollen und spielen miteinander ohne jegliche Kampfeslust dabei zu verspüren. An der Stadtmauer vorbeigehend las er einige Pergamente und stellte fest, dass die letzten Gladiatorenkämpfe schon viele Monde her waren. Kriege wurden schon lange nicht mehr geführt, Ländereien werden gemeinsam bewirtschaftet und die Schwert- und Bogenkunst nur noch selten gelehrt.
„Die Gesellschaft verkommt mehr und mehr. Der Wille zur Perfektion scheint nicht mehr vorhanden. Es wird Zeit, dass etwas geschieht.“, raunte Kaioh entnervt vor sich her und machte sich auf zum Anwesen der Familie Ther.
Der Abend war bereits wieder angebrochen, als Kaioh bei seinem Ziel ankam, wo er feststellte, dass in der Bibiliothek noch Licht brannte.
Sein Bruder, der Nekromant Deimos, las dort seit Tagen Studien, die sich mit Experimenten an Menschen beschäftigen.
Kaioh zog ein Buch über die Götter aus dem Regal und warf es vor Deimos auf den Tisch. „Der alte Glaube wird kaum noch gelebt. Der Friede auf dieser verdammten Welt sorgt für Schwäche. Shael lehrte uns einst, dass durch den Kampf Stärke entsteht. Wir haben eine Pflicht zu erfüllen.“, polterte Kaioh.
Deimos begann mit einem leicht morbiden Blick mordslüstern zu grinsen. „Mein Bruder, ich weiß genau was du meinst. Viele Schriften habe ich die letzten Jahre gelesen. Shaels Macht muss wieder entfaltet werden und ich weiß genau wie!“, sprach er trocken, während er auf die zuvor gelesenen Studien über die Versuchsreihen blickte.
Am nächsten Morgen berief Kaioh den Rat der Familie ein. Wutentbrannt und energisch brachte er dort sein Anliegen vor, sodass sein Thron auf dem er saß, der aus Gebeinen verschiedener Völker besteht, fast in sich zusammenbrach. Es folgten keine Diskussionen, alle waren sich einig. Der Name Shael muss wieder als eisiger Atem über Althea wehen und die Völker in Angst und Schrecken versetzen.
Es musste schnell gehandelt werden und so wurden die pechschwarzen Raben aus Thiagos eigener Zucht mit entsprechenden Botschaften an weitere Häuser entsandt, in denen das Bekenntnis zu den alten Göttern noch vorherrscht. "Die Jünger Shaels müssen sich wieder formieren und in die Schlacht ziehen, um Althea vom Frieden zu befreien." war eine der Kernbotschaften.
Es konnte nur einen Ort geben, an dem sich die neue Streitmacht zusammenfinden konnte – der Ort der in früheren Zeiten bereits Ausgangspunkt des wahren Glaubens wurde: der Schicksalsberg. Die Schlachtrösser gesattelt machte sich die Familie auf den Weg. Mit im Gepäck eine mit Wolfsgedärmen gefesselte Leibeigene, welche sich Vinyarion seit seinem letzten Besuch in einem der bekanntesten Freudenhäuser Goldmonds hielt.
Der lange Weg durch die Steppe war markiert durch eine Vielzahl erloschener Fackeln sowie aufgespießten Schädeln, welche offensichtlich schon eine Ewigkeit dort langsam vor sich hin verrotteten. Wie verabredet trafen alle pünktlich ein, nickten sich zur Begrüßung nur kurz zu und verloren keine weiteren Worte. Allen war bewusst, welch wichtiges Ereignis nun vor ihnen lag.
Viele bekannte Gesichter waren dabei: der Meisterschütze Vadim aus dem Hause Lestat, die stolzen und gefürchteten Vertreter der Familie Tyr Corban und Lecktor sowie der sagenumwobene Schlächter Rasin, Sprössling der Troja.
Sie begannen mit dem Aufstieg zur Spitze des heiligen Berges. Oben angekommen bereitete Deimos in Windeseile ein Ritual vor, mit welchem die Anwesenden Shael ihre Treue schwören sollten. Er zeichnete einen Blutkreis, verziert mit einigen alten Runen, die heute kaum noch ein Mensch zu deuten vermag. Er pfählte die mitgebrachte Sklavin mit vier angespitzten Knochen, die in einem dunklen Öl eingelegt waren, in den Boden. Ihr schmerzlicher Aufschrei erfreute alle sichtlich. „Nimm diese Dirne als unser Geschenk, Shael!“ rief Deimos leicht hektisch vor Freude und schlitzte ihr umgehend mit einem gläsernen Dolch die Kehle auf, so dass sie inmitten des Siegels elendig verblutete. Die Blutlache breitete sich während ihrer letzten Zuckungen über das gesamte Siegel aus und versickerte ungewöhnlich schnell im Boden. Nach nur wenigen Augenblicken begann sich ihr lebloser Körper bereits aufzulösen.
Nach einem kurzen Schweigen und Innehalten schlugen urplötzlich eine Vielzahl greller Blitze rund um den Schicksalsberg ein und spalteten den Boden an vielen Stellen, sodass die Erde heftig erbebte. Der Donner hallte als Vorbote über die Länder Altheas.
Kaioh ergriff das Wort und richtete es an seine Mitstreiter: „Wir sind die Auserwählten Shaels: die Wilde Horde! Wir werden den Willen Shaels verkünden und vollstrecken! Lasst uns durch die Städte ziehen und die Flaggen des Königs entzünden. Die Säuberung beginnt jetzt!“, verlautbarte der Hordenführer.
Ein enger kaum durchdringbarer Nebel legte sich über die Umgebung und kündigte der Welt das bevorstehende Unheil an. Chaos und Verderben sollen wieder Regieren. Das Schlachten wird gnadenlos. Unmengen an Blut sowie der Gestank von Verwesung werden die Städte zeichnen.
Die Wilde Horde ist wieder auferstanden!