Besuch beim Ahnenforscher

Zwei Wochen war es nun her, als er dem Ahnenforscher den Auftrag gegeben hatte, seinen wahren Familiennamen herauszufinden. Seitdem war der alte Forscher in den Katakomben des Schlosses in Silberstreif verschwunden.

""14 Tage" meinte er...mal sehen ob er fündig geworden ist.", murmelte Laye vor sich hin, während er früh Morgens aus dem Bett stieg und sich für den Besuch beim Ahnenforscher bereit machte.
Unruhig schlang er schnell ein paar Scheiben Brot hinunter, bevor er sich auf den Weg machte.
Seit jeher war er neidisch auf die vielen stolzen Familien, die er auf seinen Reisen traf. Hörte man manche Namen, wurde ihm direkt Respekt eingeflößt, bedachte er, wer noch alles hinter diesem Namen steht. Schmerzhaft musste er sich jedes mal Fragen zu wem er denn eigentlich gehörte. Bisher konnte ihm weder Freund noch Feind bei der Suche nach seinem eigenen Verwandten weiterhelfen.
Umso freudiger nahm er die Kunde auf, als er hörte das ein Ahnenforscher in die Stadt gekommen war.
"Endlich...vielleicht eine Chance?", kam ihm damals sofort in den Sinn.
"Ich werde mich umgehend auf die Suche nach eurem Namen machen. Gebt mir etwas Zeit", antwortete ihm der Forscher auf seine Anfrage zuversichtlich.

Als er die Zugbrücke zum Schloss in Silberstreif überquerte, erblickte er schon den kauzig wirkenden Ahnenforscher, der mit einem Stapel sehr alt wirkendem Pergament in der Hand wedelte.
Sein Herz schlug schneller. "War er etwa erfolgreich?", hoffte er.
Unbeholfen wankte ihm der alte Mann mit einem breiten Lächeln entgegen. "Es war zwar eine Herausforderung, aber nach der hundertsten Schriftrolle des Einwohnerverzeichnisses konnte ich endlich eure Familienzugehörigkeit zurückverfolgen."
Sein Herz blieb kurz stehen. Nun war der Augenblick an dem er seinen Familiennamen erfahren würde.
"Wirklich? Das sind großartige Neuigkeiten. Und wie lautet er?"
Mit zittrigen Fingern winkte der Forscher Laye zu sich heran und deutete auf eine gewisse Zeile auf dem obersten Pergament.
In fast ausgeblichener Schrift erkannte er die Worte Familie Xyraan.
"Xyraan? Von dieser Familie habe ich schon viele grandiose Geschichte gehört, aber das ich ein Teil davon bin...hätte ich nie erwartet.", erleichtert und erfüllt mit einem neuartigen Gefühl des Stolzes bedankte er sich überschwänglich bei dem Ahnenforscher und drückte ihm die dreifache Menge des geforderten Preises in die Hand.
"Vielen...vielen Dank! Ihr leistet wirklich eine hervorragende Arbeit. Ich hoffe ihr könnt noch vielen Leuten helfen.

Ein paar Minuten später brachte er auch schon den Namen Xyraan an der Tür seiner Hütte an und betrachtete stolz sein Werk.
"Endlich."