Die Sonne war gerade erst hinter dem See auf gegangen als Pylasia die letzten Meter bis zu ihrem Haus macht. Einen Moment hielt sie inne, und ein lächeln umspielt ihre Lippen .... ja sie liebte diese kleine windschiefe Haus.
Mit einem warmen Gefühl des Glücks schloss sie die Tür auf und trat in den kleinen Flur, auch hier hielt sie inne und lauschte, aber wie vermutet es was nur Stille zu vernehmen. Noch vor ein paar Wochen hätte sie diese Traurig gestimmt aber jetzt schien sich Erleichterung in ihr breit zu machen. Soviel schreckliches war vor ihrer Abreise geschehen das sie froh was das kleine Haus für sich zu haben.
Sie legte ihren Mantel ab und warf diesen zu auf die Reisetasche, die sie zuvor auf den Boden abgestellt hatte. Der erste weg führte sie ins Kaminzimmer, es war doch noch immer empfindlich kalt. Aber nicht lange und es brannte ein wärmendes Feuer im Kamin, welches sich schnell in dem kleinen Häuschen ausbreitete. Zufrieden suchte sie die Küche auf, ein heiße Tasse Kaffee würde das ganze jetzt abrunden.
Mit der Tasse in der Hand stand sie Augenblicke später am Küchenfenster, jenes Fenster was den Blick auf das kleine Grab ihres geliebten Sohns freigab. Vor ihrer Reise hatte es ihr schier das Herz zerrissen ein Blick darauf zu werfen aber jetzt war sie im Frieden mit sich, die Schuld hatte sie auf der Reise verloren und hat die vielen kleinen Erinnerungen an ihn zurück gelassen. Die kleine rosa Handtasche würde auf ewig mit ihm in verbunden stehen, dachte sie und schmunzelte .
Ihre Gedanken wanderten weiter zu ihrer spontanen Reise. Am Anfang es war Ziellos, sie wollte einfach nur raus, weg von dem Schmerz der sie zu erdrücken drohte. Schnell aber kam ihr die Idee, sie wollte die Stationen ihren Lebens bereisen. Um die Reihenfolge einzuhalten war ihre erstes Ziel jener Baum an dem sie mit nicht einmal 6 Jahren ihre Toten Eltern fand. Diesen Baum hätte sie Blind wiedergefunden, so sehr hatte sich diesen Bild in ihr eingebrannt. Und so stand sie nur Stunden nach ihrer Idee genau da wo sie die Eltern das letzte mal sah. Sie waren an den Händen gefesselt und die Kopfe langen aneinander gelehnt. Bis heute weiß sie nicht was wirklich passiert war nur das sie ab diesem Moment alleine auf der großen weiten Welt war. So wusste sie auch nicht was mit den toten Körpern passiert was, Pylasia hatte sie dort einfach zurück gelassen.
Sie versuchte ein paar Erinnerungen zu wecken, aber mit knappen 6 Jahren ist da sicher nicht viel zu entdecken. Und so umarmte sie diesen Baum, als könnte sie ein letztes mal in die Arme ihrer Eltern liegen. Aber was war das, irgendetwas ist an ihr vorbei geflattert und landest sanft auf den laubbedeckten Boden. Pylasia nahm es an sich und bei ersten Blick erkannte sie eine Karte Arakas. Neben eine kleinen Punkt am Stand in der nähe von Lichthafen stand in feinster Handschrift ......das ist euer nächstes Ziel ...... geschrieben. Pylasia hatte sich hektisch umgeschaut, den Verfasser diese Zeilen suchend aber sie entdeckte nichts, rein garnichts. Wieder wand sie sich der Karte zu und es dauerte nicht lange und sie wusste welche stelle da markiert war '' Etoh '' flüsterte sie leise und schaute sich erneut suchend um. Aber natürlich war er nicht da, woher sollte er wissen wo sie war, zumal auch er diesen Ort nicht kannte.
Erst wollte sie diesen Zettel einfach ignorieren aber irgendwas in ihr sagte sie solle den nachgehen und so machte sie sich auf den Weg. Es dauerte Stunden, Stunden in den sie Zeit hatte über ihre Leben nachzudenken und mit jedem Schritt den sie tat, schein eine Last mehr abzufallen .... ja sie war seit langer langer Zeit frei. Die Sonne würde sicher nicht mehr lange brauchen um ins Meer zu versinken als sie den Markierten Punkt erreicht hatte. Sie schaute sich um als würde sie eine neue Nachricht suchen aber als würden ihre Gedanken geleitet werden, kamen die Erinnerungen an diesen Ort zurück. Oh ja, auch damals was sie verzweifelt, sie war verliebt aber dieser Mann hatte ihr lange verheimlicht das er schon verheiratet war. Dann stand plötzlich Etoh vor ihr, der Sohn von jenem Mann in dem sie so unglücklich verliebt war. Mitten in diese Erinnerungen flattere erneut etwas an ihr vorbei und ohne hinzuschauen wusste sie was da zu ihren Füßen liegen würde und so bückte sie sich um die neue Karte an sich zu nehmen.
Wieder war es eine Karte von Arakas und zu ihrer Überraschung war da genau der kleine See markiert, jener See der direkt vor ihrem Haus lag. Sie seufzte leise war sie doch gerade vor diesem Ort auf der Flucht. Aber diese mal brauchte sie nicht lange überlegen, sie würde auch dieser Aufforderung folgen aber nicht mehr heute entschied sie und Suche den nächsten Gasthof auf.
(( Fortsetzung folgt ))